Erasmus+ Enriching lives, opening minds.

Europäische Experimentelle Maßnahmen (Aufruf 2024)

Eem 2024
Europäische Kommission


Projekte der Förderlinie „Europäische Experimentelle Maßnahmen“ sollen eine evidenzbasierte Politikgestaltung auf europäischer Ebene unterstützen, indem sie innovative (politische) Ansätze entwickeln und testen, die das Potenzial haben, die Bildungssysteme zu verbessern. Durch die Prüfung theoretischer Annahmen in der Praxis soll eine systemische Wirkung erreicht werden. Geförderte Projekte sollen ihre innovativen Ergebnisse nicht nur auf europäischer Ebene einsetzen, sondern auch in verschiedene thematische, sektorale oder geografische Kontexte übertragen. Die Kooperationsprojekte zeichnen sich durch länderübergreifende Zusammenarbeit unter Einbeziehung öffentlicher Behörden aus. Vorschläge zur Anpassung, die den Weg für potenzielle Reformen bereiten, werden direkt von den jeweiligen Behörden begleitet und aktiv in den politischen Dialog eingebracht.
Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, umfasst der Aufruf sechs verschiedene Themenbereiche mit spezifischen Zielen und Prioritäten.

Projekte unter diesem Themenbereich können verschiedene Bildungssektoren adressieren und sollen eine hochwertige sowie inklusive digitale Bildung gemäß dem Aktionsplan für digitale Bildung 2021-2027 in Europa fördern.

Es ist wichtig, die Zusammenarbeit im digitalen Bildungsbereich zu unterstützen und Geschlechtergleichheit zu fördern, da Frauen aufgrund von Barrieren wie Geschlechtsstereotypen seltener ICT-Studiengänge (information and communications technology / Informations- und Kommunikationstechnik) aufnehmen.

Thematische Ausrichtung
Projektvorschläge, die im Rahmen dieses Themenbereichs eingereicht werden, müssen eine der folgenden Prioritäten adressieren:

Priorität 1: Building a teaching framework and policy intervention aiming to boost gender balance in pursuing ICT related studies and professions

Im Zuge der digitalen Transformation sind digitale Fähigkeiten entscheidend für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben geworden. Studien zeigen jedoch, dass etwa 44% der Europäerinnen und Europäer grundlegende digitale Fähigkeiten fehlen. Darüber hinaus steht Europa vor einem wachsenden Bedarf an ICT-Spezialisten, insbesondere an weiblichen Fachkräften, die nur 19% des Bereichs ausmachen.

Trotz zahlreicher Studien, die aufzeigen, dass der geringe Frauenanteil im ICT-Sektor auf institutionelle, sozioökonomische und kulturelle Barrieren zurückzuführen ist, fehlt es an Forschung und effektiven politischen Maßnahmen zur Überwindung dieser Hindernisse in der Primar- und Sekundarschulbildung. Bestehende Initiativen sind oft auf MINT-Fächer anstelle von konkreten digitalen Fähigkeiten ausgerichtet. Zudem sind sie auf verschiedenen Bildungsebenen, sowohl auf europäischer, nationaler, regionaler als auch lokaler Ebene, fragmentiert.

Die Unterstützung von Forschung zu den Schlüsselfaktoren und -akteuren, die die Berufswünsche von Mädchen beeinflussen, sowie die Erfassung bewährter Praktiken in ganz Europa könnten dazu beitragen, wirksamere und skalierbare politische Maßnahmen zu entwickeln und zu testen.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Identifikation von Schlüsselfaktoren und -akteuren, die die Berufswünsche von Mädchen im ICT-Bereich in Europa beeinflussen
  • Gestaltung eines Lehrkonzepts für digitale Fähigkeiten
  • Entwicklung und Erprobung einer politischen Maßnahme für ICT-Berufe

Priorität 2: Digital well-being: Putting into practice what works

Diese Priorität befasst sich mit den Auswirkungen von Technologien auf das Wohlbefinden der Schulgemeinschaft. Ziel ist die Integration von qualitativ hochwertiger und inklusiver digitaler Bildung (z. B. digital kompetente Lehrkräfte, hochwertige digitale Inhalte, effektive Pädagogik, Zugang zu Geräten usw.). Digitales Wohlbefinden wird als Zufriedenheit in physischer, kognitiver, sozialer und emotionaler Hinsicht definiert, um positive digitale Lernumgebungen zu fördern. Dies schließt den Einsatz von digitalen Bildungswerkzeugen und -methoden ein, um das individuelle Potenzial zu maximieren und sicheres Handeln online sowie erfolgreiches Navigieren durch Online-Umgebungen zu ermöglichen.

Die Förderung des Wohlbefindens in der digitalen Bildung spielt eine entscheidende Rolle, um junge Menschen online zu stärken und die digitale Teilhabe den Anforderungen der gegenwärtigen digitalen Gesellschaften entsprechend zu fördern. Daher ist es wichtig, die Entwicklung der digitalen Bildung durch einen ganzheitlichen Ansatz zu unterstützen, der auf Herausforderungen eingeht und die Vorteile der heutigen digitalen Welt nutzt, dabei jedoch die Privatsphäre, Sicherheit und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen schützt.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Entwicklung und Umsetzung eines Projekts basierend auf bewährten Praktiken, das darauf abzielt, das Wohlbefinden in der digitalen Bildung zu stärken
  • Aufzeigen von Wegen, wie der Einsatz von Technologie im Unterricht, beim Lernen und bei der Bewertung das Wohlbefinden in der digitalen Bildung verbessern kann
  • Berücksichtigung der Diversifizierung von Technologie, des Erwerbs digitaler Fähigkeiten und pädagogischer Ansätze zum digitalen Wohlbefinden, unter Beachtung der Risiken übermäßigen Technologieeinsatzes
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schulen, Bildungstechnologieanbietern und der breiteren Gemeinschaft, um eine inklusive und qualitativ hochwertige digitale Bildung zu schaffen, die sich positiv auf das Wohlbefinden der Lernenden im digitalen Umfeld auswirkt

Priorität 3: Data literacy strategies in primary and secondary education

Daten spielen eine entscheidende Rolle in der Bildung, da sie wertvolle Einblicke in das Lernen von Schülerinnen und Schülern liefern, pädagogische Fachkräfte bei informierten Entscheidungen unterstützen und kontinuierliche Verbesserungen im Unterricht und Lernen vorantreiben.

Datenkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Daten kritisch zu verstehen, zu bewerten, zu erstellen und zu kommunizieren. Die Entwicklung von Datenkompetenz bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Befähigung der Schülerinnen und Schüler, sich erfolgreich in einer datengetriebenen Welt zu bewegen und digitale Informationen kritisch zu interpretieren. Lehrkräfte profitieren ebenfalls, indem sie Werkzeuge erhalten, um ihren Unterricht zu verbessern, das individuelle Verhältnis zu Schülerinnen und Schülern zu stärken und diese in der Entwicklung dieser Fähigkeit zu unterrichten.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Identifikation bestehender Strategien:
    • Identifikation von bestehenden Datenkompetenzstrategien und ihrer Vorteile in der Primar- und Sekundarschulbildung
    • Besondere Aufmerksamkeit gilt der Unterstützung von Lehrkräften bei der Entwicklung von Datenkompetenzen für den Unterricht
  • Analyse von Lehrplänen:
    • Analyse von nationalen Lehrplänen hinsichtlich der Berücksichtigung von Datenkompetenz
    • Anpassungen der Lehrpläne, um den Bedarf an Datenkompetenz widerzuspiegeln
  • Identifikation von Best Practices und Herausforderungen:
    • Identifikation bestehender Praktiken und Herausforderungen im Bereich Datenkompetenz
    • Entwicklung von Best Practices für die Integration in eine digitale Bildungsstrategie
  • Empfehlungen auf europäischer und nationaler Ebene:
    • Erarbeitung von Empfehlungen unter Berücksichtigung von Erfolgsfaktoren und Herausforderungen
    • Fokus auf die Unterstützung von Lehrkräften bei der Entwicklung von Datenkompetenzen auf europäischer und nationaler Ebene

Förderfähige Aktivitäten

 Im Rahmen der Projekte könnten u.a. folgende Aktivitäten durchgeführt werden (nicht erschöpfende Liste):

  • Durchführung von fundierten Forschungsstudien und Analysen sowie internationaler Erhebungen zu bestehenden Praktiken, Richtlinien oder Methoden, die umfangreiche sektorale oder sektorübergreifende Ergebnisse generieren
  • Transnationales Mapping bestehender Praktiken, Richtlinien oder Methoden
  • Entwicklung und effektive Durchführung transnationaler Kapazitätsaufbauaktivitäten wie Schulungen, Mentoring-Programme, institutionelle Anpassungen
  • Analyse von politischen Kontexten, Politikforschung, Entwicklung von politischen Maßnahmen, die eine Brücke zwischen Politik und Praxis bauen
  • Entwurf und Pilotierung eines innovativen Rahmens, einschließlich Leitlinien und Methoden
  • Vorstellung von evidenzbasierten Empfehlungen
  • Analyse der Übertragbarkeit der Projektergebnisse und Nachhaltigkeit der Ergebnisse nach Abschluss des Projekts
  • Veranstaltungen zur Verbreitung und Vernetzung der Projektergebnisse (sektoral oder sektorübergreifend), die die Möglichkeit der Übertragbarkeit in ähnlichen Kontexten erhöhen

Projekte unter diesem Themenbereich befassen sich mit dem Berufsbildungssektor. Die ausgewählten Projekte sollen die Umsetzung der nachfolgenden Initiativen unterstützen:

Projektvorschläge, die im Rahmen dieses Themenbereichs eingereicht werden, müssen eine der folgenden Prioritäten adressieren:

Priorität 4: Women in GreenTech

Der grüne Industrieplan betont die dringende Umsetzung der Europäischen Kompetenzagenda sowie die Verbesserung der Wertschätzung und Nutzung von Fähigkeiten in der Wirtschaft. Die grüne und digitale Transformation bietet viele Chancen für neue Arbeitsplätze, erfordern jedoch gezielte Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Arbeitskräfte die erforderlichen Fähigkeiten besitzen. Ein Geschlechtergefälle besteht insbesondere in den für die CO2-Neutralität relevanten MINT-Bereichen. Zudem sind Frauen in Berufsfeldern der erneuerbaren Energien unterrepräsentiert.

Die Beteiligung von Frauen an der CO2-neutralen Wirtschaft wird durch Barrieren wie einem Mangel an Zugang zu technischen Fähigkeiten, unzureichenden Mentoring-Möglichkeiten und kulturellen Normen behindert. Daher betont der dritte Pfeiler des grünen Industrieplans die Inklusivität von Frauen.

Kooperationen sollten sich auf die Entwicklung von Lösungen konzentrieren, um Hindernisse für die Beteiligung von Frauen im Bereich grüner Technologien zu überwinden. Ein Ziel ist die Erstellung bewährter Praktiken im Sektor grüner Technologien, um Frauen für Ausbildungsprogramme und Karrierewege im grünen Bereich zu gewinnen.

Die Zusammenarbeit mit öffentlichen Behörden sowie Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene ist dabei entscheidend.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung
Projekte sollen Wege aufzeigen, wie Frauen für den Bereich der netto-null-Technologie gewonnen werden können. Zudem sollen Hindernisse überwunden werden, um die Beteiligung von Frauen in diesem Sektor zu steigern.

Förderfähige Aktivitäten
Die Projekte im Rahmen dieser Priorität sollten mindestens vier der unten genannten Aktivitäten durchführen und sollten mindestens eine der ISCED/EQR-Stufen 3 oder 4 (Internationale Standardklassifikation im Bildungswesen/ Europäischer Qualitätsrahmen Stufe 3: Sekundarbereich II, Stufe 4: postsekundärer, nicht tertiärer Bereich) abdecken:

  • Gemeinsame Kampagnen von Berufsbildungseinrichtungen und dem grünen Technologiebereich in Zusammenarbeit mit Schulen und/oder Arbeitsvermittlungsdiensten
  • Einbindung weiblicher Vorbilder aus lokalen, regionalen oder nationalen Gemeinschaften im MINT-Bereich
  • Entwicklung von Mentoring-Programmen für Frauen in Berufsbildungsprogrammen oder beim Einstieg in den Sektor
  • Bereitstellung spezifischer Schulungen für Berufsberatende, Lehrkräfte und Ausbildende in Schulen, Ausbildungszentren und Arbeitsvermittlungsdiensten
  • Gezielte Berufsberatung und Umschulungsmöglichkeiten für (junge) Frauen
  • Identifizierung erfolgreicher Methoden und bewährter Praktiken zur Gewinnung von Mädchen und Frauen für Berufsbildungsprogramme im grünen Technologiebereich

Projekte sollten die oben genannten Aktivitäten in Zusammenarbeit mit lokalen, regionalen und/oder nationalen öffentlichen Behörden durchführen. Die primären Zielgruppen des Projekts sollten junge Frauen bei der Entscheidung über ihren Bildungsweg und/oder Frauen in Phasen der beruflichen Neuorientierung sein. Die Aktivitäten zielen darauf ab, eine Blaupause inspirierender Praktiken im Berufsbildungssektor zu entwickeln, um Mädchen und Frauen für Karrierewege im grünen Technologiebereich zu gewinnen.

 Priorität 5: Support structures and networks for apprentices’ mobility

Die Ratsempfehlung zur beruflichen Aus- und Weiterbildung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz und die Osnabrücker Erklärung zur beruflichen Bildung als Motor für den Wiederaufbau und den gerechten Übergang zu einer digitalen und ökologischen Wirtschaft betonen die Internationalisierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung (VET – Vocational Education and Training) und insbesondere die Lernmobilität. Ziel ist es, dass 8% der VET-Lernenden von einer Lernmobilität im Ausland profitieren. Projekte unter dieser Priorität sollen Barrieren für die Mobilität von Auszubildenden überwinden und unterstützen, indem sie Unterstützungsstrukturen, Netzwerke und Anlaufstellen verbessern.

Seit 2016 gibt es eine starke politische Initiative, die Dauer der Lernmobilitätszeiträume von VET-Lernenden und insbesondere Auszubildenden zu erhöhen. Dies wurde durch die Einführung von ErasmusPro (z. B. für Zeiträume länger als 90 Tage) im Erasmus+ Programm 2014-2020 vorangetrieben. Diese Möglichkeit der sogenannten "Langzeitmobilität" wurde auch in der Programmgeneration 2021-2027 beibehalten. Trotz dieser Maßnahmen bestehen nach wie vor Barrieren und Hindernisse.

Vorschläge, die im Rahmen dieser Priorität eingereicht werden, sollten sich mit den folgenden untergeordneten Prioritäten befassen:

  1. Überwindung von Barrieren und strukturellen Hindernissen für die Mobilität von Auszubildenden, einschließlich Langzeitmobilität.
  2. Unterstützung von Organisationen, die an Ausbildungsprogrammen beteiligt sind, bei der Umsetzung von Lernmobilitätszeiträumen für Auszubildende.
  3. Verbesserung der Erreichbarkeit von Auszubildenden und Arbeitgebern sowie der Qualität des Lernmobilitätserlebnisses.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung
Projekte sollen einen strategischen Ansatz für die Mobilität von Auszubildenden fördern, Hindernisse überwinden und zum 8%-Mobilitätsziel der Ratsempfehlung für VET beitragen. Die Zusammenarbeit der Interessengruppen auf allen Ebenen, einschließlich der Einbindung von Arbeitgebern, insbesondere KMU, soll gestärkt werden.

Förderfähige Aktivitäten
Die Projekte im Rahmen dieser Priorität sollten mindestens fünf der folgenden Aktivitäten durchführen (nicht erschöpfende Liste):

  • Unterstützung bei der Einrichtung von Strukturen und Netzwerken zur Erleichterung der Auszubildendenmobilität, einschließlich Partnerfindung, Vorbereitung, Unterstützung während und nach der Mobilität sowie Anerkennung von Lernerfolgen
  • Einbindung von Sozialpartnern zur Unterstützung von Arbeitgebern bei der Identifizierung sektoraler Bedürfnisse und Entwicklung spezifischer Maßnahmen zur Förderung der Auszubildendenmobilität
  • Suche nach Lösungen für rechtliche Rahmenbedingungen, Lehrplanstruktur, soziale Absicherung, Anerkennung von Lernerfolgen und Bewältigung von Hindernissen
  • Unterstützung von Partnerschaften zur Implementierung stabiler Mobilitätsschemata als Teil von Lehrplänen
  • Datenerfassung und Forschung zu den Erfolgsfaktoren und Vorteilen der Auszubildendenmobilität, mit Fokus auf Langzeitmobilität und Sensibilisierung durch Kommunikationskampagnen
  • Aufbau von Kapazitäten für Organisationen und Unternehmen zur Durchführung der Mobilität von Auszubildenden und Nutzung der Europäischen Ausbildungsallianz zur Förderung der Mobilität von Auszubildenden
  • Aufbau und Stärkung von Ausbildungsnetzwerken auf Grundlage bereits bestehender Initiativen in ganz Europa
  • Unterstützung von Unternehmen bei der Aufnahme von Auszubildenden und deren Mobilität zwischen Unternehmen desselben Sektors
  • Förderung von bottom-up-Initiativen zur Unterstützung von Unternehmen bei der Aufnahme von Auszubildenden und deren Mobilität zwischen Unternehmen desselben Sektors
  • Entwicklung und Umsetzung neuer bilateraler oder multilateraler Mobilitätsmöglichkeiten für Auszubildende mit Projektpartnern, z. B. durch die Schaffung sektoraler Netzwerke für Rotationsprogramme

Projekte unter diesem Themenbereich befassen sich mit dem Sektor des lebenslangen Lernens. Die ausgewählten Projekte sollen die Umsetzung der nachfolgenden Initiativen unterstützen:

Projektvorschläge, die im Rahmen dieses Themenbereichs eingereicht werden, müssen eine der folgenden Prioritäten adressieren:

Priorität 6: Joining forces to reskill workers

Die raschen Veränderungen in den Anforderungen an Fähigkeiten aufgrund der digitalen und grünen Transformation machen es notwendig, Erwachsene verstärkt bei der kontinuierlichen Anpassung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen. Der demografische Wandel erfordert ebenfalls, dass Erwachsene ihre Fähigkeiten weiterentwickeln, um einen Mangel an Arbeitskräften zu vermeiden. Daher sind eine verstärkte Weiterbildung und Umschulung von Arbeitnehmenden erforderlich, einschließlich non-formalem lebenslangen Lernen in nicht-traditionellen Umgebungen.

Projekte unter dieser Priorität werden Methoden und Mechanismen identifizieren und testen, um öffentliche und private Akteure zusammenzubringen und Arbeitnehmende im großen Maßstab umzuschulen, einschließlich Initiativen zur Umschulung von Arbeitnehmenden aus rückläufigen Sektoren in die grüne und digitale Wirtschaft.

 Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Erhöhte Beteiligungsrate von Erwachsenen am lebenslangen Lernen, um das Ziel von mindestens 60% jährlicher Schulungsteilnahme bis 2030 zu erreichen
  • Konzepte zur Verbesserung der Schulung von Erwachsenen, insbesondere in Übergangsphasen, für Arbeitssuchende oder inaktive Personen
  • Konzepte für "Umschulungslabore", in denen der öffentliche und private Sektor gemeinsam Kompetenzentwicklungsinhalte für gefragte Berufe in der grünen und digitalen Wirtschaft gestalten
  • Modelle für verbesserte Berufsberatung, Beratung und Mentoring zur Auf- und Umschulung von Erwachsenen, insbesondere aus rückläufigen Sektoren in die grüne und digitale Wirtschaft
  • Verbesserte Berücksichtigung der spezifischen Schulungsbedürfnisse von KMUs und Mikrounternehmen
  • Verfügbarkeit von erprobten Plattformen, die in nationale Plattformen hochskaliert werden können, um Schulungsbedürfnisse von Unternehmen und Einzelpersonen mit entsprechenden Angeboten zu verknüpfen

Förderfähige Aktivitäten

Im Rahmen der Projekte könnten u.a. folgende Aktivitäten durchgeführt werden (nicht erschöpfende Liste):

  • Entwicklung und Erprobung von Schulungsmaterialien und innovativen Methoden sowie Einrichtung von "Umschulungslaboren" für gemeinsame Inhaltsentwicklung im öffentlichen und privaten Sektor
  • Mobilisierung von Arbeitgebern zur proaktiven Umschulung ihrer Mitarbeitenden
  • Durchführung von Informationskampagnen durch Unternehmen, Schulungsanbieter, öffentliche und private Organisationen.
  • Entwicklung geeigneter Instrumente zur Kompetenzbewertung von Arbeitnehmenden
  • Schulungsaktivitäten
  • Entwicklung digitaler Plattformen zur Zusammenführung von Teilnehmenden mit relevanten Schulungsangeboten
  • Erweiterung des Angebots an Kurzprogrammen mit hoher Beschäftigungsfähigkeit, die, wenn möglich, zu qualitätsgesicherten Microcredentials führen
  • Einrichtung von Berufsberatungs- und Betreuungsdiensten mit Fokus auf KMUs sowie Mikrounternehmen und Schulungen für Berufsberatende
  • Einführung von Mentoring-Programmen

Priorität 7: Supporting the Pact for Skills

Der Kompetenzpakt ist die erste Leitinitiative der Europäischen Kompetenzagenda 2020. Der Pakt ist fest in den Prinzipien der Europäischen Säule sozialer Rechte verankert und unterstützt die Ziele des Green Deals und der digitalen Transformation, wie sie in der Mitteilung der Kommission "Ein starkes soziales Europa für einen gerechten Übergang" dargelegt sind. Er trägt auch dazu bei, das EU-Ziel von 60% der Erwachsenen, die bis 2030 jährlich an Schulungen teilnehmen, gemäß dem Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte zu erreichen.

Der Kompetenzpakt ist ein Beteiligungsmodell zur Bewältigung von Herausforderungen im Kompetenzbereich und zur Umsetzung der Europäischen Industriestrategie sowie der grünen und digitalen Transformation.

Diese Priorität zielt darauf ab, bestehende regionale Partnerschaften im Rahmen des Kompetenzpakts zu unterstützen. Diese sollen Maßnahmen organisieren und umsetzen, um konkrete Verpflichtungen zur Investition in Schulungen für erwerbstätige Menschen umzusetzen.

Projektvorschläge unter dieser Priorität können daher nur von registrierten Mitgliedern von regionalen Partnerschaften im Rahmen des Kompetenzpakts eingereicht werden, einschließlich regionaler und/oder lokaler Behörden.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Effektive strukturelle Kooperationsrahmen zwischen regionalen Kompetenzpartnerschaften schaffen
  • Regionale Partnerschaften dabei unterstützen, Vereinbarungen zu konsolidieren und Schulungsmaßnahmen für die erwerbstätige Bevölkerung auf regionaler Ebene umzusetzen
  • Aktive Beteiligung aller relevanten Interessengruppen, einschließlich Bildungs- und Schulungsanbietern sowie KMUs, fördern
  • Sichtbare Auswirkungen auf regionaler Ebene erzielen, um den Qualifikationsbedarf der Wirtschaft zu erfüllen
  • Durch die breite Dissemination der Projektergebnisse sollen Lösungen für Governance-Strukturen und -Vereinbarungen als Inspiration für andere regionale Partnerschaften dienen

Förderfähige Aktivitäten

Die Projekte sollten alle unten aufgeführten Aktivitäten durchführen:

  • Entwicklung und Unterstützung von Governance-Strukturen oder Vereinbarungen, die Mitglieder innerhalb derselben regionalen Partnerschaft verbinden
  • Definition, Implementierung und Monitoring konkreter Verpflichtungen einer regionalen Partnerschaft, wie z.B.:
  • Sammlung von Kompetenzinformationen
  • Fort- und Weiterbildung von gering qualifizierten Personen
  • Umschulung von Personen für neue Aufgaben an ihrem Arbeitsplatz oder von Personen aus bestimmten Sektoren mit Fähigkeiten, die auf andere Sektoren übertragbar sind
  • Zusammenarbeit in den oben genannten Tätigkeitsfeldern zwischen regionalen und/oder lokalen Behörden und anderen Interessengruppen, die Mitglieder derselben regionalen Partnerschaft sind

Projekte unter diesem Themenbereich zielen darauf ab, Reformen und die politische Wirkung in den Mitgliedstaaten im Bereich der schulischen Bildung zu unterstützen. Die Prioritäten des Europäischen Bildungsraums dienen als wichtige Bezugspunkte:

Projektvorschläge, die im Rahmen dieses Themenbereichs eingereicht werden, müssen eine der folgenden Prioritäten adressieren:

 Priorität 8: Pathways to school success

Die Projekte sollen nur eine der folgenden beiden Unterprioritäten adressieren:

a) Assessing learners’ competences - developing assessment practices to support school success for all learners (with a special focus on formative assessment)

b) Building a systemic, whole-school approach to mental health and wellbeing in schools in Europe

Die Europäische Kommission hat in Zusammenarbeit mit NESET (Network of Experts on the Social Dimension of Education and Training) eine Reihe von Informationsblättern zu folgenden Themen erstellt:

 Erwartete Ergebnisse und Wirkung

a) Assessing learners’ competences - developing assessment practices to support school success for all learners (with a special focus on formative assessment)

Es sollen Maßnahmen entwickelt, getestet und evaluiert werden, die die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung inklusiver und zweckmäßiger Bewertungsformen unterstützen (die in die nationalen Bildungssysteme integriert werden sollen). Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, Kompetenzen effektiv zu messen, einschließlich sozialer und emotionaler Lernbereiche, und die Entwicklung von Kompetenzen zu fördern. Dabei sollen auch Maßnahmen zur Förderung der Bewertungskompetenz für verschiedene Gruppen (Lehrkräfte, Schulleitungen, Schülerinnen und Schüler, politische Entscheidungsträger, Eltern) entwickelt werden.

b) Building a systemic, whole-school approach to mental health and wellbeing in schools in Europe

Es sollen politische Maßnahmen entwickelt, getestet, umgesetzt und bewertet werden, um Schulleitungen bei der Entwicklung einer integrierten und umfassenden Strategie zur Unterstützung des Wohlbefindens und der mentalen Gesundheit in Schulen zu unterstützen. Lösungen sollen erarbeitet werden, um Schulleitungen, Lehrkräfte, Ausbildende und anderes Bildungspersonal darauf vorzubereiten, Wohlbefinden und mentale Gesundheitsprobleme zu verstehen und die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen von Lernenden und ihren Lehrkräften zu unterstützen. Dies beinhaltet die Integration von Aspekten des Wohlbefindens in Lehrpläne, Schulplanungs- und Governance-Prozesse, Schulungen für Lehrkräfte und Schulleitungen und Handbücher.

 Förderfähige Aktivitäten

a) Assessing learners’ competences - developing assessment practices to support school success for all learners (with a special focus on formative assessment)

Die Projekte sollten mindestens die ersten drei unten genannten Aktivitäten durchführen und die Behörden im Bildungssektor unterstützen:

  • Entwicklung von Standards und Richtlinien für einen ausgewogenen und kohärenten Ansatz zur Bewertung
  • Entwicklung von neuen inklusiveren und gerechteren Bewertungsmethoden und Werkzeugen zur Messung eines breiten Spektrums der Kompetenzen von Lernenden, einschließlich sozialer und emotionaler Kompetenzen
  • Unterstützung von Lehrkräften und Schulleitungen
  • Einbeziehung der Lernenden bei Entscheidungen zu Bewertungsansätzen
  • Entwicklung einer gemeinsamen Terminologie und Förderung der Kommunikation zwischen verschiedenen Stakeholdern
  • Pilotierung und Verfeinerung neuer Bewertungsansätze in ausgewählten Schulen und Schulnetzwerken mit dem Ziel, systemweite Veränderungen vorzubereiten
  • Kontinuierliches Monitoring von Bewertungsansätzen

b) Building a systemic, whole-school approach to mental health and wellbeing in schools in Europe

Projekte sollten mindestens zwei der unten aufgeführten Aktivitäten durchführen:

  • Entwicklung, Anpassung und Umsetzung einer integrierten und umfassenden Strategie für schulischen Erfolg mit dem Fokus auf Wohlbefinden und psychische Gesundheit
  • Unterstützung von Schulen in allen Bildungsstufen beim Schaffen einer positiven Lernumgebung für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit
  • Unterstützung von Schulleitungen, Lehrkräften, Ausbildenden und anderen Bildungsakteuren, ein Verständnis für Wohlbefinden und mentale Gesundheitsprobleme zu entwickeln und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten systematisch zu stärken, sowohl in Programmen zur Erstausbildung von Lehrkräften (ITE – Initial Teacher Education) als auch in Programmen zur kontinuierlichen beruflichen Entwicklung (CPD – Continuing Professional Development)

Priorität 9: Building sustainability competences

Um den Klimawandel entgegenzuwirken und eine nachhaltige Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft zu ermöglichen, ist die Förderung von Kompetenzen auf breiter Ebene entscheidend. Die Kommission veröffentlichte im Januar 2022 den GreenComp, einen europäischen Kompetenzrahmen für Nachhaltigkeit. Dieser Referenzrahmen unterstützt die Entwicklung von Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen für Nachhaltigkeit in Bildungs- und Schulungsprogrammen.

Der GreenComp basiert auf der Empfehlung des Rates zu Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen aus dem Jahr 2018 und steht im Einklang mit kompetenzbasierten Ansätzen in der Bildung.

Die Projekte sollen Bildungsakteure unterstützen, die Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenzen zu stärken und ihre systemische Integration im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung zu fördern, basierend auf dem GreenComp-Rahmen.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Verbesserte Methoden für die Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen in der formalen allgemeinen Bildung
  • Bessere Verknüpfung von Lehrplaninhalten, Lernergebnissen und Bewertungsansätzen in Bezug auf Nachhaltigkeitskompetenzen
  • Verbesserte Vorbereitung von Lehrkräften auf die Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen

Förderfähige Aktivitäten

Im Rahmen der Projekte könnten u.a. folgende Aktivitäten durchgeführt werden (nicht erschöpfende Liste):

  • Entwicklung von Modellen und Ansätzen für das Lehren und Lernen von Nachhaltigkeitskompetenzen auf allen Ebenen der formalen Allgemeinbildung auf Schulebene
  • Erkundung verschiedener Formen der Bewertung von Nachhaltigkeitskompetenzen
  • Erforschung von Möglichkeiten zur Stärkung der Kompetenzen von Lehrkräften im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitskompetenzen
  • Entwicklung, Test und Evaluierung der Wirksamkeit von Maßnahmen im Zusammenhang mit der Entwicklung Nachhaltigkeitskompetenzen

Priorität 10: Teachers’ mobility

Die Schlussfolgerungen des Rates zur Förderung der Mobilität, insbesondere der Mobilität in Europa, von Lehrkräften und Ausbildenden während ihrer beruflichen Aus- und Weiterbildung betonen die Vorteile der Mobilität für deren berufliche Entwicklung und die Europäisierung von Bildungseinrichtungen. Dies trägt zur Attraktivität des Lehrberufs bei und hilft, den Lehrermangel in Europa zu reduzieren. Die Projekte sollen die Integration von Lernmobilität im Ausland für Lehrkräfte als Standard in den Bildungssystemen fördern.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung

Die Projekte sollen innovative Mechanismen zur Überwindung der zentralen Hindernisse für die Mobilität von Lehrkräften entwickeln, testen und teilen. Die Lösungen sollten offen, zugänglich, skalierbar und übertragbar sein. Projekte sollen das Fachwissen von politischen Entscheidungsträgern, Schulträgern und Erasmus+ akkreditierten Schulen nutzen, um maximale Wirkung zu erzielen. Die Einbindung praktischen Know-hows von Lehrkräften mit Erasmus+ Erfahrung ist ebenfalls entscheidend.

Förderfähige Aktivitäten

Die Projekte sollten mindestens zwei der folgenden Aktivitäten durchführen:

  • Einrichtung von Mobilitätsbüros, Anlaufstellen, Mobilitätskoordinatorinnen und -koordinatoren oder ähnlichen öffentlichen Unterstützungsdiensten, die Schulen bei der Entwicklung von Internationalisierungsstrategien unterstützen und Ratschläge zur Umsetzung grenzüberschreitender Lernmobilitätsaktivitäten in administrativen, praktischen, rechtlichen und politischen Angelegenheiten bereitstellen
  • Schaffung von strukturierten Möglichkeiten für Peer-Learning und Mentoring zwischen Lehrkräften und Schulen, die Erfahrung mit der Umsetzung der Lernmobilität haben, und solchen, die weniger Erfahrung aufweisen
  • Festlegung und Erprobung vereinfachter Verfahren zur Sicherstellung von Vertretungslehrkräften während der Mobilitätsphasen zu Lernzwecken (z.B. durch Zusammenlegung von Lehrerressourcen oder vereinfachte Einstellungsverfahren)
  • Sammlung von Informationen über rechtliche Möglichkeiten zur Anerkennung der Projektmanagementarbeit von Schulpersonal als Teil ihrer regulären (bezahlten) Arbeitsaufgaben, Erstellung praktischer Leitfäden zur Umsetzung solcher Möglichkeiten und deren Erprobung
  • Aufbau von Partnerschaften zwischen Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen und anderen öffentlichen und privaten Organisationen (Sozialpartner, NGOs), die zur Qualität der Lehrkräftemobilität beitragen können

Darüber hinaus sollten die Projekte mindestens zwei der folgenden Aktivitäten durchführen:

  • Erprobung praktischer und verfahrenstechnischer Lösungen zur Beseitigung administrativer und struktureller Hürden für die Mobilität von Lehrkräften (einschließlich des gegenseitigen Austauschs von Lehrkräften für Lehraufträge)
  • Sammlung und Strukturierung von Informationen über bestehende Praktiken und Verfahren zur Anerkennung von Lernergebnissen aus Mobilitätsphasen im Ausland als legitimer und wertvoller Teil der beruflichen Entwicklung von Lehrkräften
  • Definition und Erprobung von Mobilitätszeiträumen im Schuljahr: ein Zeitraum während des Schuljahres, in dem Entsendung und Aufnahme von Lehrkräften und angehenden Lehrkräften angemessen und leicht umsetzbar ist (z.B. in Hinblick auf leicht verfügbare Vertretung)
  • Konzeption und Umsetzung von Modulen zum Erwerb von Fähigkeiten, die für die Organisation von Mobilitätsphasen zu Lernzwecken im Ausland erforderlich sind, zur Verwendung in der Erstausbildung von Lehrkräften und der kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung für Lehrkräfte (z.B. Sprachkenntnisse, interkulturelle Mediation, digitale Fähigkeiten, vergleichende Lehrplananalyse)

Projekte können ihre Wirkung durch die Durchführung zusätzlicher Aktivitäten verbessern:

  • Aufbau stabiler Partnerschaften zwischen Schulen aus verschiedenen Mitgliedstaaten zur Durchführung regelmäßiger und gegenseitiger Mobilitätsaktivitäten, die in die Lehrpläne integriert sind.
  • Schaffung von Synergien zwischen Erasmus+ und anderen lokalen, regionalen, nationalen und EU-Finanzierungsmechanismen
  • Verbesserung der Kapazität von Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen zur Aufnahme von Lehrkräften und Lehrkräften in der Ausbildung aus dem Ausland
  • Schulung von Schulleitungen zum besseren Verständnis und zur Nutzung des Potenzials der Lernmobilität als Instrument zur Optimierung der täglichen Arbeit und der Entwicklungsstrategien der Schule
  • Gestaltung oder erhebliche Verbesserung vereinfachter Verfahren für das Finanzmanagement von EU-Zuschüssen für Schulen (im Kontext nationaler Finanzierungs- und Buchhaltungsregeln)
  • Zusammenarbeit mit den Erasmus+ Teacher Academies, insbesondere zur Integration und Standardisierung der Mobilität von Lehrkräften in der Ausbildung
  • Erstellung von Schulungsprogrammen, Lerninstrumenten und/oder Materialien zur Schulung des Schulpersonals für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Lernmobilität

Projekte unter diesem Themenbereich zielen darauf ab, Reformen und die politische Wirkung in den Mitgliedstaaten und mit dem Erasmus+ Programm assoziierten Drittländern bei der Umsetzung der Empfehlung des Rates über einen europäischen Ansatz für Microcredentials für lebenslanges Lernen und Beschäftigungsfähigkeit zu unterstützen. Microcredentials gelten als Nachweis von Lernergebnissen, die Lernende im Rahmen einer weniger umfangreichen Lerneinheit erzielt haben. Sie ermöglichen es Einzelpersonen, Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen flexibel und gezielt zu erwerben. Sie können dazu beitragen, Lernende, einschließlich benachteiligter und gefährdeter Gruppen, im Hinblick auf den sich schnell verändernden Arbeitsmarkt weiterzubilden und umzuschulen. Microcredentials ersetzen jedoch nicht traditionelle Abschlüsse.

Die Empfehlung des Rates legt drei Bausteine fest:

  • eine gemeinsame Definition für Microcredentials
  • standardisierte Elemente für eine konsistente Beschreibung von Microcredentials
  • Grundsätze für Gestaltung, Ausstellung und Verwendung von Microcredentials

Um das volle Potenzial von Microcredentials auszuschöpfen, wird den Mitgliedstaaten empfohlen, ein förderliches Ökosystem zu schaffen, das aus verschiedenen Anbietern von Microcredentials, relevanten öffentlichen Behörden sowie nationalen Qualifikationsrahmen und Mechanismen zur Qualitätssicherung besteht. Anbieter von Microcredentials umfassen Bildungs- und Schulungseinrichtungen und Organisationen, einschließlich Hochschuleinrichtungen, berufsbildende Schulen, Sozialpartner (d.h. Organisationen, die Arbeitnehmende und Arbeitgeber vertreten), Arbeitgeber und Industrie, zivilgesellschaftliche Organisationen, öffentliche Arbeitsverwaltungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und regionale/nationale Behörden sowie andere Arten von Akteuren, die Microcredentials für formales, non-formales und informelles Lernen entwerfen, bereitstellen und ausstellen.

Die nachfolgenden Forschungsprojekte können bei der Projektkonzipierung berücksichtigt werden:

Projektvorschläge, die im Rahmen dieses Themenbereichs eingereicht werden, müssen eine der folgenden Prioritäten adressieren:

Priorität 11: Micro-credentials Eco-systems

Die Empfehlung des Rates ermöglicht strukturierte Microcredentials, erfordert jedoch weitere Anstrengungen bei der Umsetzung. Die Priorität 11 zielt darauf ab, systemische Veränderungen in Bildungs- und Arbeitsmarktsystemen voranzutreiben.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung:

  • Definition des Rahmens und Zwecks von Microcredentials in nationalen Strukturen
  • Integration in Qualitätssicherungsmechanismen
  • Verbessertes Verständnis, Anerkennung und Übertragbarkeit von Microcredentials
  • Zielgerichtete Gestaltung der Ausstellung von Microcredentials

Förderfähige Aktivitäten

Im Rahmen der Projekte könnten u.a. folgende Aktivitäten durchgeführt werden (nicht erschöpfende Liste):

  • Erkundung von Möglichkeiten zur vollständigen Integration des Konzepts der Microcredentials in das nationale Bildungs-/Ausbildungssystem und den nationalen Qualifikationsrahmen
  • Erkundung der erforderlichen Änderungen in bestehenden Qualitätssicherungsmechanismen zur Einbeziehung von Microcredentials
  • Mapping von aktuellen Anerkennungspraktiken von Microcredentials, die von Hochschulen, Berufsbildungseinrichtungen und/oder anderen formalen und nicht-formalen Anbietern bereitgestellt werden
  • Untersuchung der Übertragbarkeit und Skalierbarkeit bestehender Lösungsansätze zur Portabilität von Microcredentials
  • Untersuchung, wie Microcredentials derzeit eingesetzt werden, um relevante Fähigkeiten zu entwickeln sowie die Beschäftigungsfähigkeit zu fördern

Priorität 12: Micro-credentials for the digital and green transitions

Öffentliche Behörden können in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und Interessengruppen Projekte für Microcredentials im Kontext digitaler und grüner Transformation einreichen. Die Maßnahmen sollen sich auf Lernpfade, Vielfalt der Lernumgebungen und relevante Microcredentials konzentrieren.

Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Verbessertes Wissen und Evidenz im Bereich der Microcredentials-Gestaltung
  • Identifizierung und Weitergabe bewährter Praktiken auf europäischer Ebene
  • Nachweis der Übertragbarkeit in verschiedenen nationalen Kontexten
  • Skalierbarkeit durch Einbeziehung verschiedener Akteure in den Microcredentials-Ökosystemen

Förderfähige Aktivitäten

Im Rahmen der Projekte könnten u.a. folgende Aktivitäten durchgeführt werden (nicht erschöpfende Liste):

  • Untersuchung und Analyse der aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Wirtschaft und Gesellschaft hinsichtlich der Kompetenzen für die grüne und digitale Transformation
  • Erforschung der Bedürfnisse und Interessen spezifischer Gruppen, die Fort- und Weiterbildungs- oder Umschulungen benötigen
  • Mapping von Kursen, die zu Microcredentials führen, hinsichtlich der Frage, wie diese die Bedürfnisse erfüllen könnten
  • Entwicklung und Implementierung relevanter, innovativer, zielgerichteter und zugänglicher Kurse, die zu Microcredentials führen
  • Einbindung von Unternehmen in die Gestaltung von maßgeschneiderten Kursen und die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten

Gemeinsame Aktivitäten für Priorität 11 und 12

  • Meetings
  • Konsultationen (online oder physisch)
  • Umfragen
  • Fokusgruppendiskussionen
  • Durchführung von Kursen, die zu Microcredentials führen
  • Strategien, Empfehlungen und Leitfäden
  • Verbreitung von Informationen über den Aufruf, Ziele und Ergebnisse
  • Abschlussveranstaltung

Priorität 13: National/regional support to European Universities alliances

Gemäß der Empfehlung des Rates zur Erleichterung einer wirksamen europäischen Hochschulzusammenarbeit ist eine vertiefte transnationale Zusammenarbeit im Hochschulwesen für die Stärkung europäischer Werte und die Bewältigung globaler Herausforderungen entscheidend. Die Initiative "Europäische Hochschulen" bietet Modelle für solche Zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit auf nationaler/regionaler Ebene ist entscheidend, um förderliche Umgebungen zu schaffen. Die Schlussfolgerungen des Rates betonen die Notwendigkeit, Hindernisse zu identifizieren, Kooperationen zu fördern und Finanzierungsmodelle zu verbessern.

 Erwartete Ergebnisse und Wirkung

  • Verbesserung der Unterstützungsumgebung durch Anpassungen der Gesetzgebung und technischer Unterstützung
  • Optimierung von Finanzierungsmodellen auf nationaler/regionaler Ebene
  • Umsetzung von politischen und finanziellen Empfehlungen in den Hochschulsystemen
  • Erfahrungsaustausch für effektive Umsetzung von Maßnahmen in den betroffenen Regionen/Ländern

Förderfähige Aktivitäten

Die Projekte sollten beide unten genannten Arbeitsbereiche adressieren. Zu den wichtigsten Aktivitäten im Rahmen dieser Priorität und beider Arbeitsstränge könnten die nachstehend aufgeführten Aktivitäten gehören (nicht erschöpfende Liste).

Work strand 1: Creation of a supporting environment for European Universities

  • Gemeinsame Bildungsprogramme und andere gemeinsame Bildungsaktivitäten:
    • Gemeinsame Abschlüsse/Diplome
    • Akkreditierung (z.B. Herausforderungen in Bezug auf Fremdsprachen, ECTS Credits, ausländischen Lehrkräften)
    • Evaluierung/Qualitätssicherung (z.B. institutionelle Qualitätssicherung im Vergleich zu programmbezogener Qualitätssicherung und Anwendung der einschlägigen Bologna-Instrumente)
    • Studiengebühren und -systeme
    • Auswahl der Studierenden
    • Gemeinsames Blended/Online-Lernen
    • Interdisziplinarität
    • Flexible Lernpfade
  • Automatische Anerkennung von Studienzeiten im Ausland
  • Regeln für innovative Mobilitätsformate
  • Studentisches Wohnen für mobile Studierende innerhalb der Verbünde
  • Unterschiede in der Autonomie der Hochschuleinrichtungen in jedem nationalen Kontext
  • Förderung der Allianzen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union
  • Technische Unterstützung für die Zusammenarbeit mit Allianzen von Hochschuleinrichtungen in einer bestimmten Region/einem bestimmten Land

Work strand 2: Increasing coherence of national/regional funding

Aktivitäten zur Finanzierung der „Europäischen Hochschulen“ auf nationaler/regionaler Ebene als Ergänzung zu den Finanzhilfen, die auf europäischer Ebene im Rahmen von Erasmus+ und Horizont Europa vergeben werden:

  • Höhe und Umfang der Finanzierung
  • Zeitplan und Dauer der Finanzierung
  • Finanzierung innovativer Mobilitätsformate
  • Finanzierung von innovativen Bildungsangeboten
  • Abdeckung der verschiedenen Missionen der Allianzen
  • Andere Modalitäten der nationalen/regionalen Finanzierung

Die beiden Arbeitsstränge können verschiedene Arten von Aktivitäten umfassen (nicht erschöpfende Liste):

  • Peer-Learning-Aktivitäten
  • Thematische Seminare zu Schlüsselfragen im Zusammenhang mit dem rechtlichen Umfeld und der Finanzierung von Allianzen in Regionen/Ländern
  • Eingehende gezielte Analyse der nationalen/regionalen Rahmenbedingungen durch Peers oder Expertinnen und Experten sowie Beratung von Peers oder Expertinnen und Experten
  • Berichterstattung und Dissemination (zur Weitergabe der Erfahrungen und Empfehlungen)

Weitere Informationen zu den einzelnen Themenbereichen des Aufrufs finden sich in Form von Videos und Präsentationen auf der Veranstaltungsseite der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA).  

Unser Informations- und Beratungsangebot

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