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Drei Fragen an die Projektverantwortlichen zum Projektverlauf

Um die weitere Entwicklung der Projekte zu verfolgen, hat die NA DAAD zum Projektverlauf drei Fragen an die Projektverantwortlichen gestellt.

Das Projekt „Teacher training for Data Literacy & Computer Science competences“ (TrainDL) wird von der Gesellschaft für Informatik e.V. koordiniert. Die Projektleiterin, Anna Sarah Lieckfeld, liefert Antworten zum Projektverlauf von TrainDL:

1. Die Hälfte der Laufzeit Ihres Projekts liegt hinter Ihnen. Wie ist Ihr erstes Zwischenfazit in Hinblick auf das Projektmanagement?
TrainDL ist das erste Erasmus+ Projekt, das von der Gesellschaft für Informatik geleitet wird. Ich würde sagen, dass unsere Lernkurve sehr steil war. Wir haben ein tolles – und gemessen an anderen Erasmus+ Projekten – eher kleines Konsortium, sodass wir schnell sehr kurze Arbeitswege aufmachen konnten. Es wäre gut gewesen, wir hätten gleich gemerkt, dass gerade das Monitoring des Projektes sehr viel detaillierter geschehen muss. Das hat uns im Laufe des ersten Halbjahres dann eingeholt.

2. Welche Lösungsansätze zur Überwindung von Herausforderungen können Sie künftigen Projektverantwortlichen empfehlen?
Ich würde zwei Herausforderungen sehen:

  1. Mit Blick auf die Verzahnung aller Arbeitspakete das Projekt zum Leben erwecken. Natürlich hat man im Projektantrag und in allen Vorarbeiten schon genau festgelegt, was in welcher Form und wann gemacht wird, aber der Teufel liegt im Detail und es ist hilfreich, sich am Anfang sehr viel Zeit zu nehmen und den Arbeitsfluss des gesamten Projektprozesses gemeinsam im Detail durchzugehen.
  2. So ein Erasmus+ Projekt ist eine administrative Herausforderung. Da gibt es viele Kleinigkeiten, die von Anfang an gut bearbeitet werden müssen. Es war für mich unheimlich hilfreich, mich mit anderen, auch sehr erfahrenen Erasmus+ Koordinatorinnen und Koordinatoren auszutauschen. Die kleinen Kniffe, die den Projektverlauf leichter machen, muss man nicht alle selbst per „trial and error“ finden. Es war sehr hilfreich, aus Erfahrungen anderer zu lernen und bewährte Konzepte aus anderen Projekten für das eigene Projekt fruchtbar zu machen.

3. Was sind aus Ihrer Sicht Dos and Don’ts bei der Umsetzung von Erasmus+ Projekten?

Dos

  • Klare und übersichtliche Strukturen etablieren – vor allem auch in der Online-Ablage.
  • Häufige Treffen zur Besprechung der Arbeitspakete initiieren – wir haben z.B. zu allen Treffen, die im Projektantrag vorgesehen sind, zusätzlich einen Jour Fixe alle vier Wochen etabliert, der in Steering Committee Besetzung stattfindet.
  • Abläufe etablieren: beispielsweise werden bei uns große Meetings nach dem gleichen Schema mit dem Konsortium vorbereitet.
  • Lange im Voraus planen: die Partner sind selten alle in der gleichen Situation (Ferien, nationale Feiertage, usw.). Daher ist es besser, lange Fristen für Einreichungen und andere Angelegenheiten einzuplanen, damit alle die Chance haben, rechtzeitig einzureichen.
  • Für alle Termine, die schon feststehen, frühzeitig im Projekt Terminblocker heraussenden (z.B. Konsortialtreffen, Treffen des Steering Committees, Abschlusskonferenz). Das erhöht die Chance auf die Teilnahme aller für das Arbeitspaket zuständigen Partner.
  • Timesheets mindestens zweimal im Jahr einsammeln.
  •  Als Projektkoordinatorin bzw. Projektkoordinator im Januar einen bilateralen „Rückblick-Ausblick“-Termin mit jeder Ansprechperson vereinbaren: In den ersten 30 Minuten alle Details aus dem vergangenen Jahr für das Reporting durchsprechen und in den folgenden 30 Minuten die anstehende Arbeit für das kommende Jahr durchgehen.

Don‘ts

  • Lange E-Mails mit versteckten, aber wichtigen Informationen heraussenden
  • Fehlende Vor-Ort-Treffen

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite hier.

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© Gesellschaft für Informatik e.V.,
Oliver Mackeldanz

Anna Sarah Lieckfeld leitet innerhalb der Gesellschaft für Informatik e.V. den Bildungsbereich. Mit einem politikwissenschaftlichen Hintergrund und langjährigen Erfahrungen in der Leitung von informatischen, wie auch bildungspolitischen Projekten, freut sie sich ein so interdisziplinäres und internationales Projekt wie TrainDL zu leiten.

Das Projekt „Perspectives for Lifelong STEM Teaching – Career Guidance, Collaborative Practice and Competence Development“ (3C4life) wird von der Pädagogischen Hochschule Freiburg koordiniert. Die Koordinatorin des Projekts, Prof. Dr. Katja Maaß, und die Projektmanagerin, Dr. Barbara Degenhart, liefern Antworten zum Projektverlauf von 3C4life:

1. Die Hälfte der Laufzeit Ihres Projekts liegt hinter Ihnen. Wie ist Ihr erstes Zwischenfazit in Hinblick auf das Projektmanagement?
Bisher sind wir im Projektmanagement sehr zufrieden mit dem Fortschritt und den Ergebnissen, die wir gemeinsam im Konsortium erreicht haben. Wir konnten die verschiedenen Kompetenzen und Ressourcen der Projektpartner bestmöglich nutzen, um hoffentlich einen wertvollen Beitrag zur Reduktion des Lehrkräftemangels zu leisten. Wir sind uns jedoch bewusst, dass die wichtigste Phase des Projekts noch vor uns liegt, nämlich die Validierung der von uns erstellten Plattform. Wir werden weiterhin hart arbeiten, um das Projekt erfolgreich abzuschließen und unsere Ziele zu erreichen.

2. Welche Lösungsansätze zur Überwindung von Herausforderungen können Sie künftigen Projektverantwortlichen empfehlen?
Kommunikation und Zusammenarbeit sind entscheidend, um Herausforderungen im Projektmanagement zu überwinden. Es ist wichtig, engen und regelmäßigen Kontakt mit den Projektpartnern zu pflegen und sich aktiv auszutauschen. Außerdem sollten regelmäßige Monitoring- und Kommunikationsstrukturen aufgebaut werden, um mögliche Fehler oder Mängel frühzeitig zu erkennen und beheben zu können. Eine enge Zusammenarbeit zwischen der Projektkoordination und den Workpackage Leadern ist ebenfalls unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Aktivitäten effektiv und koordiniert durchgeführt werden. Es empfiehlt sich auch, bei auftretenden Herausforderungen frühzeitig gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

3. Was sind aus Ihrer Sicht Dos and Don’ts bei der Umsetzung von Erasmus+ Projekten?

Dos

  • Erstellung eines durchdachten Projektantrags und -plans mit klaren Zielen und Zuständigkeiten
  • Regelmäßige Kommunikation und enge Zusammenarbeit mit Projektpartnern
  • Regelmäßige Überwachung und Evaluierung des Projektfortschritts
  • Planung und Durchführung von geeigneten Disseminations- und Verstetigungsaktivitäten

Don’ts

  • Keine regelmäßigen Treffen zwischen Projektpartnern
  • Keine Kommunikation zwischen den Projektpartnern
  • Kein gemeinsames Projektverständnis und -ziel

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite hier.

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Studio Melanie Schmidt

Prof. Dr. Katja Maaß ist Koordinatorin des Projekts 3C4Life. Sie ist Forscherin im Bereich MINT-Didaktik und als solche Direktorin des ICSE. Sie hat bisher mehrere große europäische Projekte koordiniert, die sich auf Forschung, Materialentwicklung und die weite Verbreitung innovativer Lehr- und Lernansätze im MINT-Unterricht konzentrieren. Seit 2006 hat sie daher sowohl auf regionaler als auch auf internationaler Ebene große Netzwerke von Schlüsselakteuren im MINT-Bereich aufgebaut (Hochschulen, Ministerien und andere Schulbehörden, Unternehmen, Schulen, außerschulische Lernorte).

Foto Barbara Degenhart

©  Conny Ehm

Dr. Barbara Degenhart ist Projektmanagerin des Projekts 3C4Life. Als promovierte Geographin kombiniert sie ihre interdisziplinäre Expertise mit ihren umfangreichen Erfahrungen im nationalen und internationalen Projekt- und Wissenschaftsmanagement.

Die Erfahrungen der Projektverantwortlichen zeigen, dass im Projektverlauf mit einigen Herausforderungen zu rechnen ist, die jedoch mit verschiedensten Techniken gemeistert werden können. Mit dem richtigen Handwerkszeug steht einer erfolgreichen Projektumsetzung folglich nichts im Wege.

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